Sommer, Sonne und natürlich richtiger Oldtimerspaß
Bei bestem Sommerwetter ging an Maria Himmelfahrt unsere achte Tour de Neuburg über die Bühne. Nach einer kurzen Einweisung durch die Fahrtleitung – die auch heuer wieder von Roland Demnick und Detlef Simonis ausgeführt wurde – nahmen die angereisten 70 Old- und Youngtimer-Teams die im interessant ausgestalteten Roadbook beschriebene Strecke vom diesjährigen Startort – dem Wittelsbacher Golf-Club Neuburg-Rohrenfeld – aus unter die Räder.
Unter den Autos waren nicht nur die derzeitigen bekannten Autofirmen vertreten – auch verschwundene Marken wie DKW und NSU fuhren hier mit, sowie Marken aus England, Italien, Schweden, Japan und den USA. Das älteste Fahrzeug war heuer ein sehr gepflegter 1942er Chevrolet Pick-Up mit Wurzel in Südafrika. Es folgten sehenswerte und seltene englische Sportwagenraritäten aus den 1950er und 1960er Jahren. Auch ein sehr bekanntes Fluchtfahrzeug aus den französischen Krimis dieser Zeit war zusehen. Die Gangsterlimousine Citroen 11CV in der seltenen Radversion war stilecht mit diversen Einschusslöchern und einem „Geigenkasten“ ausgestattet. Die meisten Autos stammten aus den 1960er bis 1980er Jahren. Viele noch im Originalzustand, etliche freilich auch schon restauriert oder zeitgemäß umgebaut. Ein aufwendiger Nachbau des seltenen Mille-Miglia-Rennwagens 8C 2600 der italienischen Kultmarke Alfa Romeo und ein Mercedes SSK-Nachbau der amerikanischen „Fahrzeugschmiede“ Excalibur brachten das Feeling und den Sound der 1930er Jahre zur Tour de Neuburg.
Über Rennertshofen, Monheim und Wemding ging es zur Mittagspause ins schön an der Nördlinger Stadtmauer gelegene Restaurant Schlössle. Dort nutzte mancher Oldtimerbesitzer und -fan aus dem Ries die Gelegenheit den Tross ausgiebig zu bestaunen und sich direkt und persönlich bei den Teilnehmern über die Tour de Neuburg zu informieren. Einige haben auch schon ihr Interesse an einer Teilnahme an der kommenden Tour bekundet.
Nach der Mittagspause sorgte dann ein stark dampfender Ford Mustang für etwas Verzögerung beim Restart in die Schlussetappe. Doch dieses „Kühlungsproblem“ behob das engagierte und professionell agierende Service-Team rund um „Autocross-Legende“ Robby Behr sehr schnell und so sind dann auch am Nachmittag alle Teams pünktlich zur Durchfahrtskontrolle in der Stiftung St. Johannes in Donauwörth eingetroffen.
Dort wurden die Teilnehmer und ihre sehenswerten Fahrzeuge vom neuen „Tour-Moderator“ Michl Kluy sehr kurzweilig und fachkundig präsentiert. Dieser Stopp war für die zahlreich anwesenden Zuschauer und natürlich auch die Teilnehmer ein wirklich schöner Zwischenstopp. Danach ging es aber leider schon wieder zurück nach Neuburg.
Der Abschluss fand – wie auch 2023 – im Audi Driving Experience Center statt. Dort wurden an die 20 Preise verlost oder vergeben, vom Mannschaftspreis über Preise für verschiedene Automarken bis zur Touristik- und Expertenwertung. Alle Einzelergebnisse sind auf der Homepage einsehbar.
In der sogenannten Touristikwertung wurden Teams ausgezeichnet, die am wenigsten von der Fahrstrecke abgewichen waren und natürlich auch die heuer erstmals gestellte Zusatzaufgabe fehlerfrei erledigt hatten. Da mehrere Teams ohne Abweichung von der vorgegebenen Strecke und mit der richtigen Reihenfolge der zu notierenden Schilder das Ziel erreichten, musste das Los über den Tagessieg entscheiden. Als glückliche Gewinner zog „Losfee“ Isabella Strobl letztlich das Ehepaar Johannes und Andrea Roos, die diesmal einen wunderschönen „Nitribitt-Mercedes“ (Mercedes 190 SL Cabrio) an den Start brachten. Die weiteren Pokale gingen an zwei weitere Paare und zwar an die „Scirocco-Experten“ Jürgen und Bettina Witty, sowie Sabine und Erwin Mühlbauer (VW Käfer Cabrio).
Auch in der die Teams noch etwas mehr fordernden Expertenwertung wurden die drei Erstplatzierten geehrt. Das Siegerteam Michael und Matthias Schiegl (Audi 90 Quattro) fuhr heuer wirklich sehr konzentriert und erledigte alle gestellten Aufgaben ohne einen einzigen Fehler. Auf Platz 2 folgten mit minimalem Abstand die Dauerbesucher auf den Siegerpodest Markus und Franziska Strupf (Audi 80 Rallye). Robert Zekl und „Capri-Liebhaber“ Rainer Wernitz aus Oberndorf konnten sich über den Platz 3 freuen. Beide bewegten natürlich einen blitzsauber gepflegten Ford Capri.
Spartenleiter Thomas Kluitmann verkündete zum Abschluss, dass für den 03. Oktober heuer erstmals eine End-of-Summer-Tour als würdiger Abschluss für die Old- und Youngtimer-Saison mit Start und Ziel in der Schlossgaststätte Bertholdsheim vorgesehen sei, und dass im kommenden Jahr die neunte Auflage der – inzwischen zur „Traditionsveranstaltung“ gewachsenen – Tour de Neuburg stattfinden soll.